Palmölprodukte und der Regenwald
Es steckt in zahlreichen Produkten, das Öl von Palmen. Kosmetika, Lebensmittel und vor allem Biodiesel führen zu einem jährlichen Verbrauch des Rohstoffs von über 66 Millionen Tonnen. Die Folge für die Umwelt: gravierend. Denn durch die immer höhere Nutzung wittern Unternehmer fette Beute und ersetzen große Flächen Regenwald durch Palmölplantagen. Lebensräume zahlreicher Tierarten werden zerstört. Mittlerweile sind mehr als 27 Hektar Regenwald und somit Lebensraum für zahlreiche Arten und dem Menschen den grünen Wüsten gewichen, die rein des Kommerz Willen angebaut werden.
Denn das aus Palmen gewonnene Öl ist billig und wird von zahlreichen Industriezweigen wegen der guten Verarbeitungseigenschaften geschätzt.
Was dabei kaum ans Licht der Öffentlichkeit rückt: besonders die derzeitige Energiepolitik von EU und auch Deutschland führen dazu, dass mehr und mehr Pflanzenöl benötigt wird. Biodiesel und die Heranziehung des Öles zur Energie- und Wärmegewinnung machen über 60 % des Nutzungsspektrums aus. Mittlerweile jedoch werden Stimmen laut, die eine Abschaffung der Ölnutzung für Kraftwerke bis 2021 fordern laut und stoßen langsam auf Gehör.
Für die Umwelt auf Palmöl verzichten
Ölpalmen gedeihen nur in warmen und zugleich feuchten Gebieten gut. So nimmt die Industrie es in Kauf, dass täglich große Flächen des Regenwaldes in Afrika, Südostasien und Lateinamerika der Errichtung neuer Plantagen zum Opfer fallen.
Dabei werden riesige Mengen klimaschädlicher Gase wie CO2 freigesetzt, die in den bis dato unberührten Böden schlummern. Zusätzlich verschwinden die natürliche Flora und Fauna mehr und mehr von der Bildfläche, muss der Monokultur weichen. Menschen, die seit Urzeiten die Gebiete bewohnen, verlieren die Heimat. Vom oft Menschenrechtsverletzenden Treiben auf den Plantagen selbst, ganz zu schweigen.
Der Verbraucher selbst kriegt von den Geschehnissen oft sehr wenig mit. Und wenn, kommt die Frage auf: Was kann jeder Einzelne tun, um diesem Problem entgegenzuwirken? Die Antwort ist dabei recht simpel: Der Verzicht auf das raffinierte Öl in Produkten des täglichen Bedarfs. Durch kleine Handlungen lässt sich so viel erreichen. Denn weniger Konsum führt zu weniger Produktion.
Mit mehr Umsicht im täglichen Leben den Regenwald schützen
Was kann der Verbraucher speziell tun, um der Rodung des Regenwaldes für Plantagen entgegenzuwirken? Zunächst kann bereits beim täglichen Einkauf das Auge auf unnötige Inhaltsstoffe in Lebensmitteln geschult werden. Besonders in Fertigprodukten, Gebäcken und zahlreichen Produkten zum Backen und Braten versteckt sich das billige Öl.
Auf solche Produkte zu verzichten braucht etwas Übung und Zeit, doch selbst kochen und backen bringt Freude und ganz neue Genussmomente. Denn hier lassen sich alle Zutaten auf den eigenen Geschmack abstimmen, dass Öl kann ganz einfach durch heimische Sorten wie Sonnenblumen- oder Rapsöl ersetzt werden. Und vor allem: Man weiß, was alles drin ist. So ist der Verzicht auf Fertigprodukte nicht nur ein Schutz für den Regenwald, sondern zugleich eine Verbesserung der eigenen Gesundheit.
Bei Kosmetika und Putzmitteln besteht seit 2014 zusätzlich die Pflicht, dass Öl auszuweisen. Dabei versteckt es sich gern hinter chemischen Namen wie „Sodium Lauryl Sulfoachetate“, „Glyceryl Stereate“ oder auch „PEG-100 Stereate“. Für noch mehr Informationen, hinter welchen wohlklingenden Namen sich das Öl verbirgt, reichen wenige Klicks im Internet, um entsprechende Einträge zu finden.
Zu guter Letzt der wohl größte Punkt im Kampf gegen die Öl-verschuldete Regenwaldrodung: das Auto, wenn möglich stehen lassen.