Geschichte der Solarenergienutzung
Die Kraft der Sonne ist seit jeher bedeutend. So wurde in der Antike das olympische Feuer mit Brenngläsern entzündet. Die heute bekannte Nutzung der Sonnenenergie durch Solarzellen hat ihre Anfänge allerdings erst im 19. Jahrhundert. 1839 entdeckte der französische Physiker Becquerel, dass durch Lichteinstrahlung in einem Festkörper Ladungsträger freigesetzt werden und elektrischer Strom fließt, den sogenannten Photoeffekt. Dies war die Grundlage auf der ab 1873 erste Versuche und Experimente zur Gewinnung von Energie aufbauten.
Zehn Jahre später baute Charles Fritts dann ein erstes Modul zur Stromerzeugung, welches allerdings nur einen Wirkungsgrad von zwei Prozent erreichte. Sämtliche Versuche wurden mit Selen durchgeführt, bis Russell S. Ohl 1940 zufällig feststellte, dass auch Silizium bei Lichteinstrahlung Strom erzeugen kann.
Zur industriellen Anwendung kam es aber erst 1954, als in den Bell Laboratories in New Jersey erste Solarzellen mit bis zu 6% Wirkungsgrad gebaut wurden. Diese wurden dann vier Jahre später in der Raumfahrt eingesetzt. Der US-Satellit Vanguard I war neben einer Batterie auch mit Solarzellen ausgerüstet und sendete acht Jahre lang, eine Leistung die nur mit einer Batterie nicht möglich gewesen wäre. Die immense Bedeutung autarker Stromversorgung in der Raumfahrt führte dann zu weiteren Forschungen und deutlichen Verbesserungen der Solarzelle.
Heute ist die Solarzelle fester Bestandteil und Hauptenergiequelle im All. Zivil wurden Solarzellen ab Anfang der 1970er Jahre auf unbemannten Bohrinseln und für Signal- und Meldeanlage in abgelegenen Gegenden eingesetzt, wo sie Batterien ersetzen. Den Durchbruch in Deutschland brachte das „1000-Dächer-Programm“ der Bundesregierung Anfang der 1990er Jahre, welches Privatpersonen mit zinsreduzierten Krediten beim Bau von eigenen Photovoltaik-Anlagen unterstützte.